Biodiesel - "Aus Freude
am Sparen"
Wer einen Selbstzünder
sein Eigen nennt, hat mit Sicherheit schon mit dem Gedanken gespielt seinen
"Heizölferrari" in einen "Rapsölrenner" zu verwandeln. Es gibt
ein paar grundlegende Gedanken die man sich machen sollte und natürlich
sollte man auf Erfahrungswerte anderer Rapsölfahrer zurückgreifen.
Qualität des Rapsöls:
Die Qualität des Rapsöl´s
hat sich in den letzten Jahren drastisch verbessert, was man an der Leistung
und an der Laufkultur der Motoren feststellen kann. Sie ist vergleichbar
mit der von Diesel.
Vorteile für den
Motor
Trotz fast völliger
Schwefelfreiheit hat Biodiesel hervorragende Schmiereigenschaften. Aufgrund
der Schwefelarmut eignet er sich ausgezeichnet für den Einsatz mit
Oxidationskatalysatoren. Eine höhere Cetanzahl als herkömmlicher
Diesel, bedingt vergleichbar mit der Octanzahl, führt zu höherer
Laufruhe und damit geringerem Motorenverschleiß. Der höhere
Sauerstoffanteil führt zu sauberer Verbrennung und einer Reduktion
der kraftstoffbedingten Verbrennungsrückstände im Motorinnenraum.
Motoren in Prüfstandversuchen zeigten, dass der Motorenverschleiß
gegenüber herkömmlichen Treibstoffen zurückging.
Motoröl
In seltenen Fällen kann
es zu einer Verdünnung des Motoröls mit Kraftstoff kommen. (Nur
dann, wenn der Motor über längere Zeit mit schwacher Belastung
gefahren wird). Ölwechselintervalle einhalten bzw. entsprechend verkürzen.
Tropfverluste
Lackflächen, die mit
Biodiesel in Kontakt gekommen sind, wie auch bei herkömmlichem Diesel,
umgehend abwischen, da Biodiesel ein sehr gutes Lösungsmittel darstellt.
Anforderungen an das Fahrzeug:
Neuere Fahrzeuge ab Anfang
der 90iger Jahre des vorangegangenen Jahrhunderts sind i.d.R. schon Biodiesel
fähig. Biodiesel hat die Eigenschaft etwas aggressiver mit Dichtungen
und Gummileitungen zu reagieren, was im schlimmsten Fall zu porösen
Leitungen führen kann. Schwachstellen sind die Verbindungsleitungen
bei der Einspritzleiste, die aber mit geringen finanziellem Aufwand (wenige
Euro) auf biodieseltaugliche umgestellt werden können.
Ein weiterer Erfahrungswert
ist der, dass Biodiesel, wegen seiner chemischen Zusammensetzung, den Tank
und die Leitungen von Ablagerungen befreit, d.h. Rückstände werden
gelöst und verbrannt, was einerseits sehr gut ist, andererseits aber
zum Zusetzen des Dieselfilters (Kraftstofffilter) führen kann. Deshalb
sollte nach der Umstellung auf Biodiesel der Kraftstofffilter getauscht
werden. (ca. 5000 km fahren, dann wechseln)
Da Biodisel mehr Schwebeteilchen
enthält, neigt der Kraftstofffilter auch schneller zum Zusetzen, da
dieses Bauteil relativ teuer ist (15-25 Euro) empfehle ich einen kleinen
Vorfilter im Wert von ca. 3 Euro gut zugänglich, vor den serienmäßigen
Filter zu montieren, damit erreicht man einen Wechselinterval von minimal
30.000 km des Serienfilters. Der kleine Filter kann im Fall einer Verschmutzung
schnell und kostengünstig gewechselt werden. (ich habe immer einen
Ersatzfilter im Auto)
Bedenken was die Schmierung
der Einspritzpumpe betrifft, kann man beruhigt entgegentreten, da Rabsöl
"fettiger" ist als Diesel. Somit sollte auch die Schmierung der Einspritzpumpe
kein Problem sein.
Kann ich auch Biodiesel
mit normalen Diesel mischen?
Ja, funktioniert problemlos.
Winterbetrieb
Biodiesel ist für Temperaturen
bis -20 °C geeignet. Ich empfehle aber, dass man ab -5 Grad auf normalen
"Winterdiesel" umsteigt, da die Konsistenz von Biodiesel bei sehr niedrigen
Temperaturen eher "puddingartig" ist. Das Verhalten von Biodiesel ist aber
stark fahrzeugspezifisch, deshalb gilt der Grundsatz - testen, testen,
testen.
Wie fährt sich so
ein Wagen?
Eigentlich gibt es nur geringe
Indizien für den Umstieg auf Biodiesel.
Der Wagen "riecht" wie eine
Frittenbude, nicht aufdringlich aber zumindest im Stand merklich.
Leistungsmäßig
habe ich bei meinem 1995 Seat Toledo TDI (90 PS, Motorentyp 1Z) festgestellt,
dass es keine Abstriche in Puncto Höchstgeschwindigkeit gibt,
Der Verbrauch liegt auf
Serienniveau: Stadt und Überland 5,5 - 5,9 Liter.
Im Falle des 1998 Seat Cordoba
TDI (90 PS), mit neuerer Ladergeometrie ist kein Unterschied bezüglich
der Fahrleistungen feststellbar.
Fazit:
Um ein mögliches Einsparpotential
entgegen der Ökosteuer, Mineralölsteuer u.s.w. zu haben,
ist hier eine gute Möglichkeit zu handeln. Wichtig ist nur, dass man
auf den Kraftstofffilter acht gibt und überprüft, ob die Treibstoffleitungen
biodieseltauglich sind.
Kosten:
Stand April 2002
Biodiesel:
73,9 Cent
Diesel (Aral): 87,9 Cent
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